„Warnung, diese Kunst kann verwirren, erhellen, aufregen und süchtig machen!“, steht auf den kleinen Schachteln, die die Größe einer Zigarettenpackung haben. Man kann sie für 4 Euro aus dem Zweischacht-Automaten an der Niederbergheimer Straße 9 – im „Vorgarten“ des Archigymnasiums – ziehen: Ein Schacht mit Werken überregionaler Künstlerinnen und ein Schacht exklusiv mit Archi-Kunst! Was die Käuferinnen bekommen, ist Zufall. Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Objekte – alles, was in die Schachtel passt. „Es ist ein kleiner Kunstraum, in dem die teilnehmenden Künstler*innen in einer 5 mal 8 mal 2 cm großen Schachtel ausstellen“, so Lars Kaiser, Gründer des Projekts. In Potsdam ansässig, startete er 2001 mit einem Prototyp in Berlin. Seither organisiert, erstellt und verteilt er seine Kunstautomaten mit wachsendem Radius in Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Österreich und der Schweiz … und neuerdings auch in Soest!
Musik und lautes Gelächter schallen vom Sportplatz. Der Duft von gegrillten Würstchen liegt in der Luft. Dutzende von bunten Zelten stehen da, wo sonst Fußball gespielt wird. Baustrahler und eine große Feuerschale erhellen die Nacht. – Wer am Freitag, dem 23.09.22 ab 18:00 zufällig an der großen Sporthalle vorbeigekommen wäre, der hätte das Archi von einer ganz anderen Seite erleben können.
Die Rede ist von der ersten Unterstufen-Übernachtung am Archi. Knapp 100 Fünft- und Sechstklässler hatten im September dieses Jahres zum ersten Mal die Möglichkeit, an ihrer Schule zu übernachten. Los ging es ab 17 Uhr, doch schon vorher waren einige Schüler der SV bereits fleißig mit dem Aufbau beschäftigt. Dank milder Temperaturen war es möglich, dass die Schüler*innen auf unserem großen Sportplatz zelten konnten.
Bereits einige Wochen vorher wurden deshalb Anmeldebögen in den 5. und 6. Klassen verteilt, sodass die Schüler*innen, die mitmachen wollten, sich schon frühzeitig überlegen konnten, mit wem sie zusammen im Zelt übernachten. Somit standen ab 17:30 Uhr mehr als 25 Zelte auf dem Rasen, wo sonst in den Pausen entspannt oder gespielt wird. – Ein skurriler Anblick. – Neben den Übernachtungsmöglichkeiten musste natürlich auch für die Verpflegung gesorgt sein. So konnte jede/r Schüler*in etwas zum Büfett mitbringen, was dann auf mehreren Tischen vor der großen Sporthalle aufgebaut wurde. Daneben sorgte die SV auch mit 150 hausgemachten Würstchen und zwei großen Gasgrills, dass keiner an diesem Abend hungrig ins Zelt gehen musste.
Ab 18 Uhr wurden dann auch die letzten Eltern vom Schulgelände „verscheucht“, sodass die Unterstufen-Übernachtung offiziell starten konnte. Nach einer kurzen Begrüßung und einem Gute-Stimmungs-Check ging es auch schon gleich energiegeladen los. Zuerst stand „Räuber und Gendarm“ auf der Tagesordnung. So zogen die Schüler*innen aufgeteilt in zwei Gruppen mit mehreren SV-Mitgliedern los in Richtung Schulhof. Es wurde ein bestimmter Bereich festgelegt und dann konnte es auch schon losgehen. Ausgelassenes Gelächter und Geschrei erfüllten das Schulgelände.
Es fing schon an zu dämmern als die ersten Rauchschwaden mit Würstchenduft hinüberwaberten: das Zeichen zum Essen zu kommen! Eine Horde von Archianern stürmte dem Duft entgegen und machte sich anschließend über ein reichhaltiges Büfett her. Von Salaten, Baguette, und Pizzaschnecken über Kartoffelsalat, Käsespießen und Crackern hinzu Muffins, Obst und Joghurt gab es alles, was das Schülerherz begehrte.
Als die letzten Hungrigen satt und glücklich waren, war es bereits dunkel geworden. Nur das Licht vor der Sporthalle, von Baustrahlern auf dem Sportplatz und der gerade aufgebauten Feuerschale spendeten ein bisschen Helligkeit. „Je dunkler desto besser“ lautete deshalb das Motto der nächsten Aktion. Mit Unterstützung durch die Mini-SV wurde eine Schnitzeljagd über den gesamten Schulhof geplant und aufgebaut, an dessen Ende auf das Siegerteam ein Schatz voller Süßigkeiten irgendwo auf dem Schulhof wartete. Nach dem sich Gruppen von 4 bis 5 Personen gebildet hatten, konnte das Rätseln schon beginnen. Ausgestattet mit Taschenlampen fingen die Archianer an, die kniffligen Rätsel zu lösen und den Schulhof nach Hinweisen abzusuchen. Nach mehr als einer Stunde kam das erste Siegerteam zurück – mit strahlenden Lächeln auf den Gesichtern.
Nachdem die ersten von der Schnitzeljagd zurückkamen, sammelten sich viele Schüler*innen um die Feuerschale. Dort hatten zwei Mitglieder der SV begonnen auf der Gitarre etwas vorzuspielen. Schon bald wurden sie von einer Horde von Archianern mit (mehr oder weniger) lieblichem Gesang begleitet. Von „Wonderwall“ bis „Ein Hoch auf uns“ kam jeder Musikfan auf seine Kosten.
Da es schon sehr dunkel und langsam auch kühler wurde, verlagerte sich der Schwerpunkt des Abends jedoch schon bald in die Sporthalle, wo bereits die erste lebhafte Runde „Werwolf“ begonnen hatte. Nach einer intensiven Stunde voller Erzählen, Flunkern, Verrat und Aufdeckung kam es schließlich zum krönenden Abschluss des Abends: der Kinderdisco. Bis Mitternacht wurde hier ausgelassen getanzt und gesungen. Schließlich war um 12 Uhr Bettruhe. Spätestens jetzt waren dann auch die letzten Energiereserven der Schüler aufgebraucht. Nachdem alle ihre Zelte bezogen und sich fürs Schlafen fertig gemacht hatten, stahl sich eine ungewohnte Stille über den Schulhof.
Um 7 Uhr am nächsten Morgen kamen die ersten Schlaftrunkenen wieder aus ihren Zelten gekrochen. Selbst Herr Couchoud wurde schließlich durch ein „mysteriöses Schaukeln“ seines VW-Busses geweckt. Eine halbe Stunde später gab es dann Brötchen und die Reste des Büfetts zum Frühstück. Bald trudelten auch schon die ersten Eltern ein und halfen beim Abbau der Zelte mit. Müde, aber glücklich durften die Fünft- und Sechstklässler dann wieder mit ihren Eltern nach Hause und zu ihren eigenen, gemütlichen Betten fahren.
Ein großes Dankeschön an die Organisatoren der SV, an alle Eltern und natürlich auch an alle Fünft- und Sechstklässler, die mitgemacht haben und diese Übernachtung hoffentlich noch lange in Erinnerung behalten werden!
Sichtlich beeindruckt und nachdenklich verließen die Schülerinnen und Schüler der Q2 die Aula ihrer Schule. Sie hatten in einem dreistündigen Zeitzeugengespräch mit Abba Naor von dessen Überleben zweier Konzentrationslager und des Todesmarsches von Dachau erfahren.
Die Geschichte seines Überlebens erzählt der 94-Jährige in einer Videokonferenz, die von der KZ-Gedenkstätte Dachau organisiert worden ist. Sein Bericht beginnt im litauischen Kaunus, wo er geboren wurde und als Teil der jüdischen Gemeinde in Toleranz und friedlichem Miteinander der Religionen und ethnischen Gruppen aufwuchs. Als kurz nach der Annexion Litauens 1940 durch die Sowjetunion und die deutsche Besetzung ab 1941 die Entrechtung und Ghettoisierung der jüdischen Bevölkerung begann, wurde auch die Familie Naor in das Ghetto Kaunus eingewiesen. Dort wurde der ältere Bruder Naors erschossen, weil er für die Familie Brot außerhalb des Ghettos kaufen wollte. „Aber die Hoffnung wollten wir niemals aufgeben“, beschreibt der 94-Jährige die Situation. Für Naor und seine Familie ging der Kampf ums Überleben weiter.
1944 wurde die Familie in das KZ Stutthof nahe Danzig deportiert. Hier sah er seine Mutter und seinen jüngeren Bruder zum letzten Mal, bevor sie nach Auschwitz gebracht und ermordet wurden. Er selbst überlebt die Arbeit in den Neben- und Arbeitslagern des KZs Dachau unter unvorstellbaren Lebens- und Leidensbedingungen und wurde nach einem mehrtägigen Todesmarsch nach Süden durch die Amerikaner befreit.
Immer wieder verlagert der Holocaust-Überlebende den Schwerpunkt seines Berichts auf das Leben und die Leiden der Kinder – erzählt aus der Perspektive seines eigenen Schicksals. So fragt er sich nach wie vor: „Was haben Kinder verbrochen? Sie sind unschuldig. Kinder werden in die Welt hineingeboren. Sie haben nicht die Freiheit, ihre Religion auszusuchen.“
Abba Naor ermuntert die Schülerinnen und Schüler im Anschluss an seinen Bericht ihm Fragen zu stellen. So interessiert es die Jugendlichen, wie der Holocaust-Überlebende heute Antisemitismus und Rassismus erlebt. „Ich dachte, in meinem Leben würde ich keinen Antisemitismus mehr erleben. Was können wir dafür, in gewisse Lebensverhältnisse hineingeboren zu werden?“, drückt er sein Unverständnis dafür aus, dass Feindseligkeiten gegenüber religiösen oder ethnischen Gruppen auch heute noch zu beobachten sind. Dabei spricht er ohne Bitterkeit und lehnt aktuelle Gerichtsverfahren wie den Prozess gegen eine ehemalige KZ-Sekretärin mit dem Verweis ab, dass inzwischen zu viel Zeit vergangen sei. Eine Schülerin drückt ihr Erstaunen im Anschluss an das Zeitzeugengespräch so aus: „Es ist bewundernswert, dass Herr Naor meinte, gelernt zu haben, ohne Hass zu leben.“
Nach dem Krieg habe ihn neben Hass und Verbitterung vor allem Trauer und Traurigkeit bewegt, heute würden Freude und die Familie sein Leben bestimmen. Die damalige Zeit habe er aber nicht vergessen: „Ich wurde aus dem Lager befreit. Aber ich habe das Lager nie verlassen.“ Die jungen Leute fordert er auf, das Beste aus dem Leben zu machen und das Leben zu genießen. Eine Aufforderung, der nach diesem Bericht eine besondere Bedeutung bekommt. Ein Schüler fasst den Vormittag abschließend so zusammen: „Dass das wirklich alles passiert ist, ist einfach unvorstellbar. Deswegen fand ich es auch so beeindruckend, dass Herr Naor so glücklich erschien.“
Das Ministerium für Schule und Bildung (MSB) hat uns heute (29.09.22) über das angepasste „Handlungskonzept Corona“ informiert und gebeten einen Elternbrief der Ministerin Feller weiterzuleiten. Den Elternbrief sowie das aktualisierte Konzept können Sie hier herunterladen (Elternbrief, Handlungskonzept). Die Menge der Änderungen ist überschaubar:
Das Infektionsschutzgesetz erlaubt es in der aktuellen Fassungen den Ländern eine Maskenpflicht in Schulen zu verfügen. Das Land empfiehlt das Tragen einer Maske und wird dieses verpflichtend machen, sofern das Infektionsgeschehen dies erfordert. In diesem Fall werden die Schulen darüber rechtzeitig informiert.
Das Land wird die aktuelle Teststrategie nach den Ferien nicht ändern. Es bleibt also bei anlassbezogenen häuslichen Testungen in Verantwortung der Elternhäuser. Die notwendigen Selbsttest stellt das Land NRW zur Verfügung. Schüler*innen, die mit typischen Symptomen in die Schule kommen werden in der Schule getestet, wenn keine schriftliche Bestätigung der Eltern vorliegt, dass am gleichen Tag ein negativer Selbsttest durchgeführt wurde.
Bereits zum vierten Mal hat die Stadt Soest an der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) teilgenommen. Sie fand vom 16. bis zum 22. September statt. Die EMW ist eine Kampagne der Europäischen Kommission und bietet Kommunen aus ganz Europa die perfekte Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern die komplette Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näher zu bringen.
Passend dazu haben Leonie Bitting und Yvonne Kaiser vom stadtLABOR Soest am 21.09.2022 das Soester Parklet „Grünes SOeFA“ unter dem Motto „Park statt Parken“ vorgestellt.
Wer es noch nicht kennt – das Parklet ist eine bepflanzte Sitzgelegenheit, die genauso groß ist wie ein normaler PKW-Stellplatz. Mit Hilfe eines Parklets kann man temporär einen Parkplatz in eine Sitzgelegenheit umwandeln und somit mehr Aufenthaltsqualität im Stadtraum erzeugen. Das Besondere am „Grünen SOeFA“: es ist auch intelligent!
An der digitalen Ausstattung des Parklets haben das Archigymnasium, drei Studenten der Uni Münster und das Perthes-Zentrum Soest mitgewirkt. Die gute Zusammenarbeit betonte auch der Bürgermeister Dr. Eckard Ruthemeyer, der die Veranstaltung eröffnete: „Für mich ist es großartig zu sehen, wie hier alle gemeinsam aktiv werden. Hier auf lokaler Ebene aber eben auch überregional.“
Was macht denn nun das „Grüne SOeFA“ intelligent? Es gibt ein eigenes Bewässerungssystem, das Soester Schüler vom Archigymnasium entwickelt und gebaut haben. Die kleinen Sensoren messen die Bodenfeuchte in den Blumenkästen. Wenn die Erde zu trocken ist, wird eine automatische Bewässerung gestartet.
„Es ist faszinierend zu sehen mit viel Herzblut und Enthusiasmus unsere Schüler ihre Idee einer Tröpfchenbewässerung in dem Projekt verwirklichen.“ Hannah Winkler, Projektkoordinatorin am Archigymnasium.
Doch die Bewässerung ist nicht die einzige smarte Technologie am Parklet. Es gibt eine kluge Vogelfutterstation: eine Waage erkennt, wie schwer der Vogel ist und eine eingebaute Kamera filmt den Vogel. Das ist noch nicht alles: eine künstliche Intelligenz wertet aus, welche Vogelarten das Häuschen anfliegen. Das Konzept entwickelten drei Studierenden der Uni Münster. In Zusammenarbeit mit dem stadtLABOR, der Uni Münster, dem Archigymnasium und dem Perthes-Zentrum Soest wurde die Futterstation zusammengebaut.
„Ich bin gespannt, ob Vögel auch eine smarte Futterstation auf einem beweglichen Parklet annehmen werden.“, Tom Niers von der Uni Münster.
Ab dem 27. September 2022 geht das Parklet in die Herbst-/Winterpause und wird im März 2023 wieder an einem neuen Standort in der Soester Innenstadt aufgestellt.
Bereits zum dritten Mal seit 2015 wurden das Archigymnasium und das Conrad von Soest Gymnasium als „MINT-freundliche Schule“ am 08.09.2022 ausgezeichnet. Damit wird das kontinuierliche Engagement der beiden Schulgemeinschaften in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gewürdigt. Beide Schulen freuen sich über die als vorbildlich bewerteten MINT-Projekte zum Beispiel in den Bereichen Umweltbildung mit digitalen Werkzeugen, Ingenieurprojekte und Ökologie und Renaturierung von Gewässern in Soest unter Einbeziehung von lokalen Partnern und Universitäten.
Neben den vielen Herausforderungen der letzten Jahre (Distanzunterricht, Hybridunterricht) wurden neue Projekte entwickelt, durchgeführt und die Profile weiter ausgeschärft. Durch vielfältige Workshops konnten unter den vorherrschenden Bedingungen spannende und herausfordernde Angebote für die Schülerinnen und Schüler realisiert werden. Hierzu zählen unter anderem die Entwicklung eines Mikrocontroller gesteuerten Bewässerungssystems für ein Soester Parklet und das digitale Monitoring von Bienenpopulationen auf dem Schulgelände und einiger ländlicher Flächen.
Systematisch wurden abschließend alle Fortschritte und Veränderungen der letzten drei Jahre dokumentiert und durch eine professionelle Jury bewertet. Die Auszeichnung wird vergeben vom Verein „MINT Zukunft schaffen e. V.“ unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz vergeben. Beide Gymnasien sind stolz, dass sie erneut ausgezeichnet wurden und dass ein klarer Schwerpunkt der schulischen Bildung an diesen Schulen auch für Außenstehende deutlich erkennbar ist.
Vom 15. – 22.08.2022 hatten wir Besuch von den Schülerinnen und Schülern des Fazekas Mihály Gimnáziums aus Budapest.
Am Montag haben wir unsere Austauschpartner getroffen und alle zusammen am Landheim gegrillt, um sowohl die Ungarn als auch die Deutschen näher kennen zu lernen. An den nächsten Tagen haben uns die Schülerinnen und Schüler in den Unterricht begleitet. Dabei waren sie voller Begeisterung und sehr fasziniert von unserer technischen Ausstattung und unserer lockeren und interaktiven Unterrichtsweise. Zudem haben wir auch gemeinsame Ausflüge unternommen, um mehr über die Umgebung und Teile des Ruhrgebiets zu erfahren. Wir waren in den Salzwelten, hatten eine kleine Führung durch Soest, haben mit einem Ranger den Möhnesee erkundet, die Zeche Zollverein bestaunt, das Museum Folkwang, das Nixdorf Museum und den Paderborner Dom besucht. Zwischendurch haben wir natürlich viel geredet – über die unterschiedlichen Lebensweisen, die Schule und auch über Zungenbrecher, was für viel Lachen gesorgt hat. Auch am Wochenende haben wir uns als Gruppe getroffen und beim gemeinsamen Klettern im Stadtpark viel Spaß gehabt. Nachdem wir am Sonntag dann in den Familien etwas unternommen haben, mussten wir uns schon am Montag von unseren Austauschpartnern verabschieden.
Es war eine wirklich schöne Zeit, die viel zu schnell umging, aber wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch in Budapest.
Hamarosan találkozunk Magyarországon! (Bis bald in Ungarn!)
Für die Gruppe: Nina Witte und Luisa Lutter (Q1), Katharina Nühse als Expertin für Ungarisch (Q2)
Inspiriert durch die Aktion „Bördesteine“ wurde zu Beginn der Corona-Krise das Projekt Archisteine ins Leben gerufen. Freunde und Förderer des Archigymnasiums waren per Teams aufgefordert, im Rahmen des Distanzunterrichts Kieselsteine farbenfroh zu gestalten und am Brunnen auf dem Schulhof abzulegen. Kreative Köpfe folgten der Aufforderung, allerdings füllten die mühevoll kolorierten und vom Hausmeister liebevoll in Speis gebetteten Steinchen nur einen winzigen Bruchteil des Kreisrings rund um den Brunnen! Um den Lückenschluss zu schaffen, sollte das Projekt daher nach der Rückkehr aller Klassen in den Präsenzunterricht weiter verfolgt werden… Dank freundlicher Unterstützung eines lokalen Baustoffhandels und mit Hilfe des schulischen Fördervereins wurden im Mai 2020 zügig zwei Bigpacks – prall gefüllt mit Flusskies – geliefert und zahlreiche Acrylfarben angeschafft, so dass die Fachschaft Kunst aus dem Vollen schöpfen und sich die Schulgemeinde noch vor Beginn der Sommerferien über vielfältige Ergebnisse freuen durfte. Um die Kieselkunst nachhaltig zu sichern, konnte im Folgeschuljahr ein Soester Maurer für die anstehenden Mosaikarbeiten gewonnen und Teilnehmerinnen der Sommerakademie als kurzzeitige Lehrlinge angeworben werden. Archistein für Archistein sollte sich der Betonring rund um den Brunnen schließen, um so ein Denkmal als Symbol der Solidarität und Lebensfreude zu schaffen. – Soweit der ehrgeizige Plan! Doch das Corona-Denkmal machte seinem Namen alle Ehre und zog sich pandemieartig in die Länge! Mal fehlte es an Zeit, mal an Sonne, mal an Steinen, mal an Zement, mal an Geld … Monetäre Unterstützung wurde dankenswerterweise vom lokalen Großbäcker zugesagt, so dass die Maurerarbeiten endlich zum Abschluss gebracht werden konnten. Doch dann fürchtete die Bauaufsicht, dass die Archisteine zur Stolperfalle werden könnten. Bänke sollten als optische Grenze rund um den Brunnen installiert werden. Eine ortsnahe Metallwerkstatt machte ein Angebot für Rundbänke und die Schulgemeinde ging erneut auf Sponsorensuche… Zum Glück zeigte ein Großsponsor aus Hamburg ein Herz für Kinder und übernahm die Materialkosten für die stählernen Sitzmöbel und die Stadt honorierte schließlich die Bemühungen mit dem Einbau der Rundbänke. Pünktlich zum Schulstart 2022 – 2,5 Jahre nach Projektstart – können sich die Archianerinnen nun über einen symbolträchtigen Ort der Begegnung freuen und das Pandemie-Projekt symbolisch abschließen!
Am zweiten Tag nach den Ferien gab es einen besonderen Grund zur Freude. Die neuen Sextaner hatten ihren ersten Schultag am Archi. Noch ohne Stundenplan, dafür mit einer kleinen Eröffnungsfeier in der neuen Pausenhalle. Der Erprobungsstufenkoordinator Herr Förster und der Schulleiter Herr Roß hießen die neuen Fünftklässler*innen herzlich willkommen. Beim Start am Archi werden diese von ihren Mentoren und den Klassenleitungsteams, bestehend aus Frau Henke und Frau Hoffmeier (5a), Frau Fait und Herrn Heints (5b), Frau Krauß und Frau Rohde (5c) sowie Frau Dreisbach und Herrn Wagner (5d), begleiten.
Anfang der Woche besuchte der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese das Archigymnasium. Sein Anliegen war vor allem ein Austausch über aktuelle Themen mit den Jugendlichen. Es sei ihm wichtig, sich über die Meinung der jüngeren Generationen zu informieren. Zudem wollte er einen Einblick in die Erasmus+ Aktivitäten gewinnen.
Dr. Liese wurde auf der Bühne begrüßt und stellte sich zunächst kurz selbst vor und gab einen Einblick in sein aktuelles Arbeitsleben. „Dr. Liese hat sofort sehr offen und locker mit uns geredet, was gut angekommen ist“, findet Ida Overhage (8b).
Danach haben einige der Schüler ihre aktuellen Erasmus- und Nachhaltigkeitsprojekte vorgestellt, sodass Dr. Liese ein Bild davon bekommen konnte. Unter den Projekten waren beispielsweise Präsentationen über den Griechenland- und Spanienaustausch und die länderübergreifende Mithilfe zur Verbesserung des Klimas. Während des Griechenlandaustausches im Frühjahr wurden Klimadaten in Soest und Thessaloniki gemessen und ausgewertet. Darüber hinaus wurde auch der Arnsberger Wald erkundet. Das Projekt des Spanienaustausches bestand daraus, einen digitalen Reiseführer für Soest und die Partnerstadt in Andalusien zu erstellen. Das Ziel des Austauschprogrammes war vorwiegend, die nachhaltigen Aspekte der Städte zu erkunden und zu fördern. In erster Linie geht es darum, dass sich die Jugendlichen der europäischen Länder begegnen und kennenlernen. Antonia Ide (8b) erzählt: „Es war spannend zu sehen, was die anderen Schüler im Erasmus+ Projekt gemacht haben“.
Nach den Präsentationen konnten die Schüler Fragen an den Europaabgeordneten stellen. Dabei ging es um die verschiedensten Themen in der Politik. Viele Fragen handelten vom Klima, beispielsweise kam die Frage auf, wie er persönlich in seinem Alltag auf das Klima achte. Außerdem gab es mehrere Fragen zum Ukraine-Krieg und zur Energieversorgung in Deutschland. „Dr. Liese hat uns alles sehr ausführlich und verständlich erklärt und seine Meinung gut begründet“, sagt Lion Weißenberg (8b) Nachdem alle Fragen geklärt waren, durften ein paar der Schüler mit ihm zusammen einen Pflaumenbaum auf dem Schulgelände pflanzen. Dieser Baum soll als Zeichen für das Erasmus+ Projekt und die Nachhaltigkeit stehen. Außerdem sind beim letzten Sturm mehrere Bäume auf dem Schulgelände umgestürzt, weshalb neue gepflanzt werden sollen.
„Eine knackige Veranstaltung, bei der sich das Archi sowohl als digitale als auch als Europaschule präsentieren konnte“, meint Bernd Steinbeck, aktueller Verwaltungschef des Archis.
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle Schüler einig ,dass der Besuch von Dr. Liese viele informative Einblicke in die Arbeit des Europaabgeordneten und einen interessanten Austausch zum Thema Europa geboten hat.