Das Archi feiert Europa – jetzt auch als akkreditierte Erasmus+ – Schule

Das Archi feiert Europa – jetzt auch als akkreditierte Erasmus+ – Schule

„Unsere Schule ist absolut europäisch“, sagt Marga Rita Bonelli. Schon seit Jahren nämlich ist die europäische Idee am unserer Schule als integrativer Bestandteil des schulischen Selbstverständnis tief im Schulprogramm verwurzelt. Das zeigt sich nicht nur im Unterricht, sondern auch an den vielfältigen und länderübergreifenden Projekten, an denen unsere Schülerinnen und Schüler langfristig arbeiten. Dieses Engagement und auch den europäischen Gedanken haben wir nun anlässlich des Europatages am 9. Mai genutzt, um eine Woche lang Europa mit verschiedenen Aktionen, Informationsangeboten, regionalen europäischen Spezialitäten und Musik in der Pausenhalle zu würdigen.
Zum Abschluss dieser bunten und vielfältigen Woche wurde die offizielle Auszeichnung des Archigymnasiums als Erasmus+ – Schule gefeiert. Diese Akkreditierung durch die Europäische Union sichert nicht nur die finanziellen Mittel und die langfristige Unterstützung europäischer Projekte, sondern ist auch der Lohn der langjährigen und umfangreichen Arbeit des gesamten Europateams am Archigymnasium.
Arbeiten zum Thema „Our trees, our lives” – in Kooperation mit der Partnerschule in Thessaloniki – , der digitale Führer für nachhaltiges Reisen in unserer Region und der Partnerregion in Andalusien oder die Austausche mit ungarischen, griechischen und spanischen Partnerschulen sind nur einige der Projekte, die von den beteiligten Schülerinnen und Schülern während der Europawoche vorgestellt wurden.
Stark nachgefragt waren auch Informationen zu den von der Schule organisierten dreiwöchigen Auslandpraktika in Irland und Spanien, die im vergangenen Sommer zum ersten Mal stattfanden. Nina (Q1), die ihr Praktikum in einem kleinen Unternehmen an der irischen Westküste gemacht und dabei wichtige betriebliche und kulturelle Erfahrungen gesammelt hat, fasst ihre Begeisterung so zusammen: „Ich habe so viele nette Menschen kennengelernt und weiß nun wirklich, was irische Gastfreundschaft bedeutet.“
„Sprachen verbinden“, weiß auch Frau Bonelli. Die Schülerinnen und Schüler am Archigymnasium sehen das genauso: „Das ist ein deutlicher Mehrwert für das weitere Leben“, fasst Maresa aus der 8d zusammen.

Manfred Theisen liest aus seinem Buch zum Thema „Medienkompetenz“

Manfred Theisen liest aus seinem Buch zum Thema „Medienkompetenz“


Wie können wir uns sicher im Internet bewegen und auch mit gutem Gewissen Spiele am Computer spielen?
Antworten auf diese Fragen wollten die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen von Manfred Theisen bekommen.
Der Politologe und gelernte Medienredakteur war eingeladen worden, um zu dem Thema „Medienkompetenz und Gefahren des Internets“ aus seinem Buch „Einfach erklärt – social media – cybermobbing – Deine Daten im Web“ zu lesen und mit den Jugendlichen dieses spannende Thema zu diskutieren.
Die Mädchen und Jungen bekamen bei dieser Gelegenheit viele nützliche Informationen darüber, was Medien eigentlich sind, wo Gefahren im Internet lauern und wie man sich vor Cybermobbing schützen kann.
Überraschend für sicherlich viele Schülerinnen und Schüler sagte Herr Theisen voraus, dass die heute sehr gängige Suchmaschine Google in fünf Jahren wohl kaum noch genutzt werden wird, da andere Suchmaschinen bereits heute mehr Möglichkeiten bieten.
Besonders interessant wurde es aber dann für die jungen Zuhörer, als Manfred Theisen über Computerspiele und ihr bewusst angelegtes Suchtpotential berichtete. Er wies auf die Gefahr des Glückshormons Dopamin hin, das gezielt eingesetzt wird, um die Spieler zum Weiterspielen zu animieren. Hat man sich an das Hormon als Belohnung für den (spielerischen) Erfolg gewöhnt, wird es immer schwieriger, sich auch ohne Aussicht auf Belohnung anstrengen zu wollen. Hier gab Theisen den Jugendlichen den Rat, keine kostenlosen Spiele zu spielen, die besonders stark auf den Dopamineffekt setzen. Ansonsten drohen Unkonzentriertheit und Leistungsabfall.
Weiterhin gab Manfred Theisen Tipps, wie sich die jungen Zuhörer gegen Cybermobbing wehren können und welche rechtlichen Schritte möglich sind. Er rät den Jungen und Mädchen, sich zunächst an die Eltern oder auch an Lehrerinnen und Lehrer zu wenden. Auch das Blockieren eines Kontaktes sei ein sehr wirksames Mittel, so Theisen.
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: Die anderthalb Stunden mit Herrn Theisen waren interessant und haben viele nützliche Informationen geliefert. Bruno aus der 6d meinte: „Ich wusste gar nicht, dass Spiele Dopamin erzeugen, von denen man süchtig wird.“
Anna (6d) fand es gut, zu lernen, wie man Suchmaschinen sinnvoll nutzt.

Archi-SchülerInnen erleben und gestalten VR/AR-Welten

Archi-SchülerInnen erleben und gestalten VR/AR-Welten

Im Rahmen eines Informatik-Workshop am 17.04.2023 hatten wir die Gelegenheit, im Schülerlabor Heiligenhaus verschiedene Aspekte von Augmented und Virtual Reality (AR und VR) zu entdecken.

Die Busfahrt dauerte ungefähr 2 Stunden bis wir am Campus der Hochschule Bochum of Applied Science (angewandte Wissenschaften ) ankamen. Mitgefahren sind Schüler*innen der 9. und 10. Jahrgangsstufe und Frau Habersetzer, sowie Frau Winkler.

Vor Ort wurden wir freundlich von Frau Biskup empfangen, welche das Schülerlabor leitet. Zunächst bekamen wir eine kurze Einführung über den Campus sowie in das Thema Virtual Reality(VR). Außerdem wurden uns die Unterschiede zwischen AR,VR,XR/MR,3D, CAD und 360 Grad erklärt. Meistens liegen die Unterschiede in der Steuerung oder dem Fortschritt der virtuellen Realität.

Um weiterzuarbeiten, nutzten wir Ipads um einen selbstgebastelten Würfel (MergeCube) mit Apps einzuscannen. Beim Einscannen mit der App CoSpace und den geeigneten Codes wurde der Würfel zu einem eigenen Raum, mit Rätseln und Animationen.

Danach durften wir mit der Klapp-VR-Brille, in welche man sein Handy reinlegen konnte, die Apps CoSpace, Cardboard App und Weltraum VR erkunden. In den Apps gab es Szenen und Welten zu erkunden.

Dann ging es ans Konstruieren! Zunächst haben wir angefangen, mit den PC‘s einen Spielwürfel zu konstruieren, welcher danach auch mit dem 3D Drucker hätte ausgedruckt werden können. Wenn wir fertig waren, konnten wir auch frei Sachen konstruieren. Unsere eigenen Konstruktion konnten wir dann in CoSpace kopieren und dort selber ein Szenario für den MergeCube oder die VR-Brille erstellen.

Am Ende wurde es dann richtig spannend. Wir haben die VR-Brille (Oculus Quest 1 )getestet. Wir hatten die Möglichkeit, verschiedene Programme und Spiele auszuprobieren, darunter Beat Saber, die Erkundung der ISS usw.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Workshop echt Spaß gemacht hat und man auch ohne Vorkenntnisse alles mitmachen konnte. Außerdem wurde viel über die Handhabung von Konstruktionsprogrammen und die Verwendung von VR-Brillen gelernt.

Enie Roß, Julia Gerke, Svea Elbers

Erfolg beim Chem-pions Wettbewerbs

Erfolg beim Chem-pions Wettbewerbs

Vincent Fait hat den Chem-pions Wettbewerb gewonnen und gehört damit zu den 10 Bestplatzierten in ganz Nordrhein-Westfalen. Die Preisverleihung fand am 24. März bei Evonik im Chemiepark Marl statt. Als zusätzlichen Sonderpreis hat Vincent einen VIP Tag im Chemiepark Marl mit Führungen und Arbeiten in chemischen Laboren gewonnen.

Chem-pions ist ein online-gestützter Experimentalwettbewerb, bei dem Experimente zu einer vorgegebenen Fragestellung aus dem Alltag durchgeführt werden sollen. In diesem Jahr sollen die Schülerinnen und Schüler eine außergewöhnliche Flüssigkeit untersuchen: die Milch. Die Aufgaben des Wettbewerbs finden sich auf der Chem-pions Homepage.

Wir gratulieren Vincent herzlich zu seinem tollen Erfolg.

Herzlich willkommen, Frau Bonelli!

Herzlich willkommen, Frau Bonelli!

„Wir freuen uns, dass Sie da sind“. Diese und ähnlich herzliche Worte hörte unsere neue Schulleiterin von den Vertretern der Bezirksregierung, des Schulträgers und der Schulgemeinde bei ihrer Feier zur Amtseinführung am vergangenen Freitag (24. März 2023).
Nachdem Marcus Roß seine Freude darüber, die Geschicke der Schule nach nunmehr drei Jahren als kommissarischer Leiter des Archi wieder aus zweiter Reihe ausüben zu dürfen, ausgedrückt hatte und seinerseits für sein außerordentliches Engagement viel Beifall bekommen hatte, beglückwünschte auch Dr. Werth von der Bezirksregierung die neue Schulleiterin. Er brachte seine Bewunderung für die Entscheidung Frau Bonellis zum Ausdruck, sich der Herausforderung „Schulleitung“ zu stellen, verglich er dieses Unterfangen doch mit dem eines Hasardeurs im positiven Sinne, der sich wagemutig unkalkulierbaren Risiken stellt.
Die Parallelen, die Dr. Werth zu einer Eheschließung zog, griff Herr Heihoff, der als Sprecher der Soester Schulleiterinnen und Schulleiter sprach, gerne auf. Er drückte seine Zuversicht aus, dass ähnlich wie in einer guten Ehe der allmählich einsetzende Alltag die Freude an der Arbeit nicht trüben werde. Die Runde der Schulleiterinnen und Schulleiter in Soest freue sich auf jeden Fall auf eine gute und harmonische Zusammenarbeit mit Frau Bonelli.
Sowohl die stellvertretende Bürgermeisterin Frau Maybaum als auch verschiedene Vertreter der Schulgemeinschaft schlossen sich den guten Wünschen für Frau Bonelli an.
Da so viele Reden die Aufmerksamkeit des Publikums doch stark beanspruchen, sorgten musikalische und künstlerische Einlagen zwischendurch für unterhaltsame Unterbrechungen. Es wurde musiziert, gesungen, getanzt und sogar experimentiert.
Auch Frau Bonelli selbst berichtete, dass sie sicher sei, an der „richtigen“ Schule angekommen zu sein. Schon auf dem Weg zur Schulkonferenz, auf der sie sich vorgestellte, habe sie ein gutes Gefühl gehabt und auch nach den ersten – durchaus auch schon herausfordernden – Wochen freue sie auf ihre Arbeit und betonte, wie wichtig ihr ein offener und kooperativer Umgang innerhalb der Schulgemeinschaft sei. Das Archi sei ihr eine Herzensangelegenheit.

SV Fahrt 2023

SV Fahrt 2023

Anfang Februar war es dann wieder so weit: die SV Fahrt stand an. Wie auch im letzten Jahr sollte die SV für 3 Tage (Mittwoch bis Freitag) im SGV Jugendhof Arnsberg unterkommen, um in dieser Zeit ihre Arbeit im Team zu intensivieren und an einigen aktuellen Projekten zu arbeiten.

Nachdem alle um ca. 11 Uhr an dem rustikalen Fachwerkhaus am Rande des Arnsberger Waldes ankamen und ihre Zimmer bezogen hatten, ging es schongleich in den neuen Konferenzraum des Hauses.Nachdem wir den Inhalt von zwei Autos in unseren „SV-Raum im Exil“ ausgeladen hatten, sammelten wir uns für eine kurze Begrüßung auf der ein paar Aufwärmspiele folgten. Nachdem wir alle die letzten Reste Schlaf wegschüttelt hatten, gingen wir – in wahrer „SV-Fahrt Manier“ – direkt zu einer Sprechrunde über, bei der wir uns überall im Konferenzraum und in den umliegenden Bereichen mit einem anderen SV Mitglied trafen, um über die gegenseitige Arbeit zu reflektieren. Dabei stand, wie auch bei der letzten SV Fahrt, die Rollenzuweisung in der SV im Zentrum. Wo es vor einem Jahr noch ein Schiff gewesen war, das die SV mit allen seinen Mitgliedern als Bordmannschaft repräsentiert hatte, war es dieses Jahr eine Burg, in der ein jeder seinen Platz gesucht und gefunden hat.

Als nächstes stand das Kreieren eines Mottos dieser SV Fahrt an. Nach einer seeehr kreativen (und auch mal etwas abstrakteren) Findungsphase, konnten wir uns schließlich auf „Gemeinsame Ziele. Gemeinsam erreichen. Erfolge feiern.“ einigen. An diesem Motto wollten wir nun die kommenden Arbeitsstunden ausrichten, aber auch die Zeit nach der Fahrt sollte ganz im Sinne des Mottos gestaltet werden.

Nachdem nun unser Ziel und der persönliche Beitrag von jedem von uns am Erreichen dieses Ziels feststand, warteten wir nicht lange und starteten mit der Projektarbeit. Eine Neuigkeit war dieses Mal, dass wir nicht nur alle an einem Projekt arbeiteten, wie es sonst eigentlich immer in unseren SV-Sitzungen der Fall war, sondern alle an verschiedenen Projekten tüftelten. Aber nicht nur das. Die wahre Neuerung war das sogenannte „Open Space“ Konzept, das uns Frau Dahlhoff zu Beginn der Arbeitsphase vorstellte. Hierbei wird nicht nur an verschiedenen Projekten gleichzeitig gearbeitet, man kann auch von Projekt zu Projekt wechseln – je nachdem worauf man gerade Lust oder wofür man Ideen hat. Gleichzeitig ergab sich daraus auch der positive Nebeneffekt, dass Projekte, die wir uns vorgenommen hatten, für die wir aber keine konkreten Ideen hatten, oder die sich schlichtweg als zu groß für uns erwiesen, aussortiert wurden.

Zwischendurch konnte man uns auch immer wieder per Instagram (svarchigymnasium) beim Arbeiten zusehen. Hier auch noch einmal der Aufruf gerne mal bei uns vorbeizuschauen: https://www.instagram.com/svarchigymnasium/

Am Ende der 3 Tage standen wir zufrieden mehreren Projekten gegenüber, die (fast) fertiggestellt waren. Insgesamt können wir aber auf 3 äußerst produktive Tage zurückblicken. Wir hoffen, dass wir auch im nächsten Jahr – mit ein paar neuen Gesichtern – wieder in den Genuss einer SV-Fahrt kommen werden!

Niklas Romberg (SV)

Glorreicher Sieg für das Archi

Glorreicher Sieg für das Archi

Am Vormittag des 24.03.2023 fand ein Fußballturnier im Jahnstadion für die Unterstufen der Schulen im Kreis Soest statt. Das Archigymnasium nahm ebenfalls mit den 5.- und 6.-Klässlern der Fußball-AG an dem Event teil.

Im ersten Spiel gewann das Archi souverän mit 3:0 gegen das Alde. Im nächsten Spiel gegen die Sekundarschule, dem stärksten Konkurrenten, verloren die Archianer mit 1:0. Durch diese Niederlage ließen sie sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und schlugen die Gesamtschule daraufhin mit 3:0. In einem sehr spannenden Endspiel zwischen den Schülern des Archis und der Ini Gesamtschule konnte sich das Team des Archigymnasiums am Ende mit 3:2 durchsetzen.

Mit diesem harterkämpften Sieg dürfen sie nun die Stadt Soest als Meister in der nächsten Runde repräsentieren.
Am Turnier teilgenommen haben:

Jannes Lohoefer, Janne Bröskamp, Fritz Barth, Jacob und Hannes Vielberg, Johannes Dransfeld, Theo Niestroj, Ricardo Klostreich, Max Adam, Adriano Schnick, Felix Münzel


(Antonia Schütte, Greta Bröskamp, Eph)

Science Show 2023

Science Show 2023

Unsere Science Show hatte am vergangenen Mittwoch ihren ersten Auftritt. Eingebettet in eine Story vom „Moni-Kult“ haben die Schüler*innen des Projektkurses Science Show verschiedene spektakuläre Experimente auf die Bühne gebracht und anschaulich erklärt. Begleitet wurde die diesjährige Uraufführung erneut vom WDR. Der Beitrag mit Einblicken in die Show und einem Interview der Protagonisten ist für die Lokalzeit Südwestfalen am Donnerstag (30.03.23) angekündigt.

Wewelsburg 2023

Wewelsburg 2023

Am 25. Januar 2023 fuhren die Geschichtskurse der Q2 nach Wewelsburg im Kreis Paderborn. In dem historischen Museum dort sollten wir etwas über die Zeit des Nationalsozialismus in dem Ort und auf der Wewelsburg erfahren. Vor dem Besuch habe ich mir, ehrlich gesagt, nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, was mich dort erwarten würde. Meine Erwartung war mehr, dort durch eine ewig lange Ausstellung laufen zu müssen mit vielen Infotafeln, von denen ich mir eh das Wenigste merken würde. Besonders spannend fing der Besuch dort auch nicht an. Das Wetter war trübe, etwas Schnee lag noch und besonders viele Menschen waren auch nicht zu sehen. In drei Gruppen aufgeteilt, bekamen wir jeweils einen Museumsführer zur Seite gestellt. Unsere Gruppe begleitete Herr Ellermann.
Damit hatte ich anfangs nicht gerechnet, aber als pädagogischer Mitarbeiter der Wewelsburg hatte er sehr viel Erfahrung mit Besuchergruppen wie unserer, was sich aus meiner Perspektive sehr positiv auf unseren Besuch dort auswirkte. Als offensichtlich begeisterter Historiker konnte er uns viel erzählen und hatte dazu noch viele weitere spannende und ungewöhnliche Informationen parat, die er immer wieder gerne mit uns teilte, so dass es nie wirklich langweilig wurde.

Unser Rundgang begann ganz unten in einem Nebengebäude der Wewelsburg, wo sich eine Ausstellung zu der Zeit, als die SS auf der Wewelsburg war, befand. Herr Ellermann begann damit, für uns noch einmal die allgemeine Entwicklung des Nationalsozialismus in Deutschland zu rekapitulieren. Gleichzeitig konnte er uns aber auch immer sagen, wie sich das Leben in Wewelsburg veränderte. Er erzählte uns von der SS, die die Burg vertraglich bis in die 2030er pachtete, von der Errichtung des zwar vergleichsweise kleinen Konzentrationslagers in Wewelsburg und schließlich davon, was auf der Wewelsburg passierte, nachdem der Zweite Weltkrieg verloren war.
Ich gebe zu, das klang jetzt schon nach vielen Informationen. Das waren sie auch, aber angenehm verpackt, aus meiner Sicht. Zum einen durch mobile Klapphocker, auf die wir uns währenddessen setzten konnten. Denn mal ehrlich, jeder kann wohl besser zuhören, wenn er sich währenddessen nicht abgelenkt die Beine in den Bauch stehen muss, oder? Zum anderen rührte es daher, dass Herr Ellermann nicht nur über die Vergangenheit bestens informiert war, sondern auch über die Gegenwart. So machte er die Geschichte für uns greifbar, indem er durch eine Fotografie einen Bezug zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem heutigen Krieg Russlands gegen die Ukraine herstellte. Oder auch durch seine Bezugnahme zur heutigen Rap-Musik, die durchaus viele von uns Jugendlichen heute hören und daher auch sehr ansprechend war.
Natürlich bekamen wir danach auch noch Zeit, uns selbst in der Ausstellung umzusehen, in der es um die Personen der SS auf der Wewelsburg ging und um das Leben der Menschen mit den Nazis im Dorf.

Danach führte uns Herr Ellermann in den runden Turm der Wewelsburg. Dort gibt es einen kapellenartigen Raum aus Sandstein mit zwölf Fenstern. Doch weswegen er uns eigentlich dorthin geführt hat, war die sogenannte „Schwarze Sonne“, die im Boden dort eingearbeitet ist: ein Symbol der Nationalsozialisten, für einige von ihnen eine Art Heiligtum und der Grund, weshalb bis heute auch viele Rechtsextreme und Neonazis zur Wewelsburg kommen. Zusätzlich erzählte uns Herr Ellermann von den verschiedensten Begegnungen, die er mit solchen Menschen als Museumsführer auf der Wewelsburg bereits erlebt hat.
Mir war bis dahin nie so bewusst gewesen, dass es natürlich auch Rechtsextreme gibt, die dorthin kommen. Daher haben mir der offene Umgang dort und das bewusste Ansprechen dieser Problematik durch Herrn Ellermann sehr gefallen. Es hat mir in der Hinsicht zudem die Augen geöffnet, dass es eben immer noch diese extremistischen Gesinnungen gibt und der Nationalsozialismus nicht vollkommen überwunden ist.
Das Ganze bewusst anzusprechen hat außerdem das wohlüberlegte Konzept der Wewelsburg hervorgehoben. Mir als Besucher ist dadurch aufgefallen, dass man sich wirklich Gedanken darüber gemacht hat, wie man die Thematik des Nationalsozialismus präsentiert. So hat man in den Raum der „Schwarzen Sonne“ bunte Sitzsäcke verteilt, um diesen Ort für Rechtsextreme zu „entweihen“. Oder man hat ebenfalls in der zum Turm dazugehörenden Gruft darunter, auf die ich gleich noch näher eingehen werde, Kunstwerke gehängt, die den Schrecken und das Leid des Zweiten Weltkrieges ausdrücken. Auch zu erwähnen ist, dass das Museum Gegenstände mit nationalsozialistischer Bedeutung und Symbolik gesammelt hat und in einem Schaukasten zeigt. Aber das Besondere daran ist, dass er unter der Decke hängt, sodass man die Dinge automatisch nicht lange betrachten oder gar bewundern kann.

Nach dem Raum mit der „Schwarzen Sonne“ ging es abwärts in die bereits erwähnte Gruft. Gebaut von KZ- Häftlingen, sollte dort ein „ewiges Feuer“ entfacht werden, bei dessen Anblick auch der Letzte vollkommen der nationalsozialistischen Ideologie Folge leisten sollte, so Herr Ellermann. Dann wies er unsere Gruppe an, uns in einem Bereich vor der runden Wand aufzustellen. Er selbst ging auf die andere Seite, stellte sich mit dem Gesicht zur gegenüberliegenden Wand und flüsterte etwas. Und was dann geschah, war wohl eine der erschreckendsten und beängstigendsten, aber eben auch beeindruckendsten Erfahrungen, die ich seit Langem gemacht habe. Denn plötzlich hörte man seine Stimme deutlich, als wäre er direkt hinter einem, obwohl dort nur die Wand war. Ähnlich war es, als wir uns an den Rand der Vertiefung stellen durften, wo einst das „ewige Feuer“ brennen sollte. Als Herr Ellermann dann etwas zu uns sagte, hörte es sich an, als würde da ein übernatürliches Wesen oder ein Geist zu einem sprechen. Besser oder treffender könnte ich diese Erfahrung nicht beschreiben. Eine Erfahrung, die ich, aber vermutlich auch die anderen meiner Gruppe noch gut in Erinnerung behalten werden, wenn ich an die teilweise erschrockenen und beeindruckten Gesichter und teilweise vor Erstaunen geweiteten Augen zurückdenke.

Anschließend ging es nach einer kurzen Pause in einem Seminarraum weiter. Da wir bereits das Symbol der „Schwarzen Sonne“ kennengelernt hatten, zeigte uns Herr Ellermann nun auch noch andere Symbole, die Rechtsextreme verwenden. Er zeigte uns verschiedene Tätowierungen von Rechtsextremen, eine für mich neue Seite des Neonationalsozialismus, über die man in der Schule für gewöhnlich nicht spricht. Auch eine Fotografie von einem Neonazi, der sich die „Schwarze Sonne“ mitten ins Gesicht tätowiert hat und damit den Hass und die Ablehnung gegenüber demokratischen Werten und Normen, die er in sich trägt offen zur Schau stellt, hätten wir sonst wohl auch nie gesehen. Für mich war es beängstigend und ungewohnt, so deutlich vor Augen geführt zu bekommen, dass es diese Menschen, solche Nazis, wirklich gibt.
Ich denke, das war gut so, denn nur dadurch, dieses Bewusstsein zu schaffen, kann es gelingen, dass sich die Geschichte niemals wiederholt.

Schließlich besichtigten wir den zweiten Teil der historischen Ausstellung, die sich mit dem Konzentrationslager in Wewelsburg und den Menschen, die dort gefangen gehalten wurden, beschäftigte. Besonders erinnere ich mich daran, dass viele Zeugen Jehovas und Menschen aus osteuropäischen Ländern in diesem Lager waren. Von einigen Überlebenden hingen schwarz-weiße Porträtfotografien an der Wand. Alle zeigten ältere Personen und Herr Ellermann erzählte uns zu jeder von ihnen die zugehörige Lebensgeschichte. Manche von ihnen hatte er sogar bereits persönlich getroffen. Mir wurde bewusst, dass es für uns als Gesellschaft und für meine Generation immer weniger die Möglichkeit geben wird, Erlebnisse aus erster Hand zu erfahren, was mich traurig stimmte. Herrn Ellermann und dem Historiker in ihm merkte man die Begeisterung an, wenn er mit und über Zeitzeugen sprechen konnte – etwas sehr Besonderes. Denn es gibt wohl kaum etwas Effektiveres und Intensiveres, als wenn Zeitzeugen die Vergangenheit durch persönliche Erfahrungen und eigene Erlebnisse vermitteln.

Zum Abschluss unserer Führung stand eine Dorfbesichtigung an. Wir kamen an einem Haus vorbei, das voll sein sollte mit nationalsozialistischen Zeichen und in dem es ironischerweise einst einen Kindergarten nach dem Krieg gab. Herr Ellermann zeigte uns, wo der Eingang zum KZ gewesen war, wovon man heute aber kaum noch etwas sieht, da große Teile der Fläche des ehemaligen Konzentrationslagers heute mit Wohnhäusern bebaut sind. Sehen konnten wir aber die erhalten gebliebene Baracke der KZ-Küche. Nach dem Krieg wurde sie als Einrichtung für Sozialwohnungen genutzt. Was das wohl für ein Gefühl gewesen ist, dort zu wohnen? Eine sehr persönliche Frage, die wohl jeder für sich selbst beantworten muss und kann.
Neben der erhaltenen Baracke gab es ein Denkmal, das an die Menschen erinnert, und obwohl es kalt war und Schnee lag, lagen dort auch Steine, frische Blumen und Kerzen – Zeichen dafür, dass die Vergangenheit in Wewelsburg nicht vergessen wird.

(von: Anke Karpa, Q2)

Medienscout Schule gegen Cybermobbing

Medienscout Schule gegen Cybermobbing

Das Archi ist erneut als „Medienscouts-Schule“ mit dem Sonderabzeichen als „Medienscouts-Schule gegen Cybermobbing“ ausgezeichnet worden. Dem WDR war diese Auszeichnung sogar einen Beitrag in der Lokalzeit wert. (zum Beitrag)
Wir gratulieren den Medienscouts unter der Leitung von Frau Dahlhoff und bedanken uns für die wirklich tolle und für die Schule wichtige Arbeit.