Am Dienstag, dem 22. Juni startete die Schülergruppe, die sich die vergangenen Monate in Zusammenarbeit mit der Firma CEAG-Eaton in Soest mit dem Bau einer Wetterstation am Archi beschäftigt hatte, ihre Exkursion zum Firmengelände der Firma Eaton-CEAG Notlichtsysteme GmbH. Gemeinsam mit drei begleitenden Lehrkräften begaben sich die Schüler nach kurzer Stärkung sowohl mit dem Bus als auch mit dem Fahrrad auf den Weg in den Soester Westen. Angekommen, wurde sich mit Sicherheitswesten, Schutzbrillen und Chipkarten um den Hals ausgestattet, dann konnte die Besichtigung beginnen.
Die bereits aus der Zusammenarbeit an der Wetterstation bekannten Eaton-Mitarbeiter starteten mit einer kurzen Begrüßung, worauf die Gruppe in zwei Teile geteilt wurde und der Gang über das Firmengelände startete. Gruppe 1, die sich zurück am Archi mit der Hard- und Software der Wetterstation beschäftigt hatte, wurde von Thorsten Möllmann angeleitet und sah sich als Erstes die Bereiche der Produktion an. Die zweite Gruppe, die sich mit der Photovoltaik-Anlage der Wetterstation beschäftigt hatte, wurde von Volkan Degirmenci angeführt und startete mit dem Besichtigen der Test-Garagen. In diesen werden verschiedenste elektrische Bauteile, die zum Bau von Notlichtsystemen benötigt werden, auf ihre Hitzeresistenz und Laufzeit geprüft. Dazu gibt es drei verschiedene Garagenteile, die jeweils auf 45, 55 und 60 Grad Celsius aufgeheizt werden. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit der Komponente auch bei höheren Temperaturen (die Firma CEAG-Eaton hat auch Kunden im mittleren Osten) sicherzustellen, sowie die maximale Auslastung und Laufzeit der Bauteile festzustellen. Danach führte der Gang vorbei an einer auf dem Gelände befindlichen Schreinerei und dem Logistikzentrum hin zu weiteren Testanlagen, mit sogenannten Klimaschränken, wo die Bauteile neben hohen Temperaturen auch hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt wurden. Weiter ging es zur „Schwarzen Kammer“ einem komplett in schwarz ausgekleidetem Raum mit einem überdimensionalen Spiegel, der an einer beweglichen Halterung angebracht war und zur Messung des Lichtkegels verschiedenster Notlichtsysteme und Lampen dient.
Wieder zurück in der Produktionshalle tauschten beide Gruppen ihre Routen und nun besuchte die Photovoltaik-Gruppe die Produktion. Über Arbeitsvorbereitung, also dem Herstellen von Bauanleitungen und dem Vorbereiten der Bautische, über den Zusammenbau an sich, den Zeitplänen und den zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen, gab es viel zu sehen. Anschließend wurde der Arbeitsbereich von Raja Rane besucht, der die Bauteile auf ihre Resistenz gegen elektromagnetische Strahlung untersucht. Die Schüler durften einen speziell abgeschirmten Raum betreten, dessen Wände mit Pyramiden aus einem speziellen Material bedeckt sind, um jegliche Fremdstrahlung aufzufangen und dessen Bau weit mehr als Hunderttausend Euro in Beschlag genommen hatten. Hier wird das zu untersuchende Bauteil auf den Untersuchungstisch gelegt und von einem Strahlensender, der auch aus einem Science-Fiction-Film hätte stammen können, bestrahlt. Danach wurde die Gruppe zu den Testtischen geführt, an denen die elektronischen Komponenten unter Starkstrom gestellt werden, um ihre Belastbarkeit zu prüfen. Interessant zu sehen, waren auch die verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen, die für den Umgang mit großen Spannungen gedacht sind, wie zum Beispiel die Gummimatten, auf denen die Mitarbeiter stehen und die kupfernen Oberflächen der Testtische, um sich vor potenziellen Stromschlägen durch den Körper zu schützen.
Zum Schluss durften einige Schüler sogar selbst Hand anlegen und in den dafür vorgesehenen Arbeitsbereichen unter Einhaltung der Sicherheitsvorkehrung die ersten Bauteile für die Wetterstation am Archi verlöten. Daneben bestand auch das Angebot für die Schüler in den Sommerferien in einem Praktikum noch mehr Einblicke in die Firma zu erhalten und praktische Erfahrungen in der Elektrotechnik zu sammeln.
Niklas Romberg