Archi-EATON Kooperationsprojekt im Rahmen von „Ingenieur auf Zeit“ – Pilotprojekt „Bau einer autarken Archi-Wetterstation“

Ein Wetterfrosch am Archi? – So skurril das auch klingen mag, bald könnte das die Wirklichkeit werden, zumindest so ähnlich. Die Rede ist von der neuen Wetterstation, deren Bau und Entwicklung sich ein Schülerteam der EPH mit Unterstützung durch Mitarbeiter der Soester Firma Eaton CEAG Notlichtsysteme GmbH zur Aufgabe gemacht hat. Die Apparatur soll im eigenen Schulgarten, der sogenannten „Oase“, auf einer zuvor von Schülern in den Sommerferien aufgestellten Gartenhütte angebracht werden. Dabei soll die für die Wetterstation benötigte Energie durch zwei auf dem Hüttendach angebrachte Solarpaneele gespeist werden. Die von der Wetterstation ermittelten Daten werden dann für alle Schülerinnen und Schüler des Archis über eine Wetter-App abrufbar sein.

Das Projekt wird von Mitarbeitern der Firma Eaton CEAG mit Unterstützung von Fachlehrer*innen des Archigymnasiums geleitet und jeden Dienstag coronabedingt über eine Videokonferenz durchgeführt. Dabei wurde die Projektgruppe in zwei Bereiche aufgeteilt, wobei sich der eine Teil mit der Hard- und Software der Wetterstation befasste, während der andere die Energieversorgung mittels Photovoltaik-Technik als Thema hatte. „Die Wetterstation wird über verschiedenste Sensoren Wetterdaten erfassen, die dann in Form von elektrischen Signalen an einen Mikrocontroller gesendet werden. Dieser wertet sie aus und lädt sie anschließend in der Wetter-App hoch“, erklärt Juri Pendzich, Teilnehmer des Projektbereichs Hardware/Software. Der Strom für diese Messinstrumente wird von zwei Solarpaneelen aufgebracht, deren Aufbau sich der zweite Teil der Schüler als Ziel gesetzt hatte. Über das ganze Jahr hinweg soll mithilfe der Sonne Energie aufgenommen und dann in einer Batterie gespeichert werden.

Während der gesamten Projektarbeit konnten die Schülerinnen und Schüler ihre umfassenden Kenntnisse zu den Gebieten der MINT-Fächer praktisch anwenden, sowie weiteres, über den Schulunterricht hinausgehendes Wissen erlangen. Dabei konnten sie durch die Erfahrung der Mitarbeiter von Eaton CEAG sehr viel Neues dazulernen und auch die Anwendung vieler physikalischer und chemischer Phänomene erfahren, die sie in ihrer bisherigen Schullaufbahn weitestgehend theoretisch kennengelernt hatten. Aber auch für die Teamleiter war es eine tolle Erfahrung mit jungen interessierten Menschen zusammenzuarbeiten und diese auch für ihre Berufe begeistern zu können. „Wir freuen uns, dass die Teilnehmer des Projektes so viel Begeisterung und Einsatz gezeigt haben und wir einen besseren Einblick in den Beruf des Ingenieurs vermitteln konnten. Es ist ein erklärtes Ziel von Eaton junge Menschen durch eine Vielzahl von Initiativen, Aktivitäten und Möglichkeiten zu inspirieren. Dies möchten wir erreichen durch die Information über Bildungs- und zukünftige Karrieremöglichkeiten sowie durch das Angebot spannender MINT-Karrieremöglichkeiten innerhalb des Eaton-Konzerns“, erklärt Wiebke Tornau, Personalleiterin der Eaton CEAG.

Was noch ansteht, ist der eigentliche Zusammen- und Aufbau der verschiedenen Komponenten. Durch die aktuelle Lage wird dies voraussichtlich aber erst nach den Osterferien möglich sein. Auf jeden Fall ist die Vorfreude darauf und die Spannung groß! Vielleicht wird schon bald jede Schülerin und jeder Schüler mit nur einem Blick auf sein Handy wissen, wie das Wetter an diesem Tag am Archi ist.

Niklas Romberg, Alexander Schütte

Das Projekt aus Sicht der Lehrerperspektive

Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler war und ist weiterhin riesig, ein so komplexes Projekt wie den Bau einer autarken Wetterstation in allen Bereichen selbst zu gestalten – beginnend vom Aufbau der Gartenhütte mit künstlerischer Gestaltung als „Bautrupp-AG“ über die Planung und Umsetzung der Wetterstation über alle technischen Aspekte hinweg bis hin zur Programmierung einer Wetter-App. Die Idee und Umsetzung dieses Projektes im Rahmen unseres Kooperationsprojekts „Ingenieur auf Zeit“ war nur dank der Ideen und des Einsatzes der Firma Eaton CEAG unter Leitung von Thorsten Möllmann möglich, die uns nicht nur die Technik-Produkte zur Verfügung gestellt hat, sondern auch die „Manpower“ durch die vielen engagierten und empathischen Mitarbeiter, von denen unsere Schüler*innen in den Arbeitsphasen betreut wurden. „Es ist toll mitanzusehen, wie es den Gruppenleitern gelingt, selbst zu Lockdown-Zeiten bei den Schüler*innen das Interesse und den Arbeitseifer hochzuhalten.“ finden Amelie Habersetzer und Hannah Winkler, beide Lehrerinnen im MINT-Bereich und Begleiterinnen der „Hardware-Software-Gruppe“.

In dieser Gruppe unter Leitung von Volkan Degirmenci, Raja Shekar Rane und Cagdas Yalinci wurden den Schüler*innen die Mikrocontroller-Boards sowie verschiedenste Sensoren zur Verfügung gestellt, so dass diese erst in Workshops in der Funktion der Bauteile geschult wurden und im Anschluss dann zuhause mit ihrem „persönlichen“ Sets experimentieren und programmieren konnten. Die „Forschungsergebnisse“ wurden dann in Videokonferenzen mit den anderen Gruppenteilnehmern geteilt.

In der „Photovoltaik-Gruppe“ unter Leitung von Thorsten Möllmann und Michael Sträter stand die Planung und Umsetzung einer autarken Energieversorgung für die Wetterstation im Fokus, hier wurde mit den Schüler*innen die richtige Dimensionierung der Module erst erarbeitet und berechnet, dann die Bauteile auf dem EATON Außengelände per Videozuschaltung getestet. Aktuell erhält die Gruppe ein Set zur eigenen Erprobung vor Ort.

Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Firma Eaton CEAG sieht Marcus Ross, Schulleiter am Archigymnasium, als besonders großen Mehrwert: „Hier können die Schüler*innen Erfahrungen in einem praktischen Umfeld sammeln und Einblicke in die Berufsbilder von Ingenieuren und Softwareentwicklern erlangen, und erhalten so auch eine wertvolle Unterstützung in Hinblick auf die spätere Berufswahl.“

Weder die Schüler*innen noch die Mitarbeiter der Firma Eaton CEAG ließen sich übrigens von den widrigen Umständen in Zeiten des Lernens auf Distanz rund um das Projekt in ihrer Begeisterung beeinträchtigen.

Herzlichen Dank jetzt schon für ein tolles Pilotprojekt im Rahmen des Kooperationsprojekts „Ingenieur auf Zeit“, bei dem nicht nur die beteiligten Schülerteams viele technische Aspekte mitgenommen haben, sondern auch wichtige Impulse aus der Binnenperspektive eines Wirtschafsunternehmens. Auch unsere beteiligten MINT-Kräfte mit Amelie Habersetzer, Vitali Heints, Patrick Schnell und Hannah Winkler freuen sich über die sehr gelungene Kooperation und wichtige Impulse auch für den eigenen Unterricht aus der Ingenieurperspektive.

Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Schritt, der Zusammenführung der beiden Arbeitsgruppen mit der Montage und Inbetriebnahme der autarken Archi-Wetterstation unter Aufsicht der Experten von EATON CEAG bei uns in der Oase.

Amelie Habersetzer und Patrick Schnell (MINT-Koordination am Archigymnasium)

(Das Bild ist in den vergangenen Sommerferien entstanden)